Adventszeit, die liebe Deko und Dinge des Herzens
Jedes Jahr um diese Zeit, wird mir bewusst, dass ich wirklich kein geschicktes Händchen für Deko habe.
Gerade jetzt im Zeitalter von Facebook, Pinterest & Co bemerke ich meine Definzite.
Früher ist das ja nicht so aufgefallen, also früher in Zeiten ohne diesen schier unerschöpflichen Fundus an Fotos von unzählichen wunderschön geschmückten Zimmern, Häusern und Fenstern. Da ging man dann zur Mutter und zu Freundinnen, bewunderte die schöne Deko, aber die war eben so normal. Nicht wie vom Dekorateur im KaDeWe.
Heute, dank Social Medias und Pinterest steht man ja schon irgendwie unter Druck, bzw. möchte es auch so schön haben und nicht so schlicht wie vor 30 Jahren. Ja gut, da versuche ich hier und da mal etwas abzugucken, aber ich frage mich wie diese Deko-Zauberinnen es schaffen immer so viel Material, vor allem immer das passende, zur Hand zu haben.
Alleine meine paar Lichterketten, Sterne, Weihnachtsaltlasten füllen schon 4 Bananenkisten.
Wie macht Ihr das, liebe Deko-Queens?
Bis vor ein paar Tagen war mir noch nicht mal wirklich nach Advent und Plätzchen, aber das ist auch schon immer so gewesen.
Meistens trödel ich mich in die Adventszeit hinein, so daß es schon Jahre gab, in denen ich erst zu Nikolaus meine Weihnachtskisten hervor gekramt habe um dann hektisch auch meine Wohnung den Hauch von Weihnachten zu geben. Allerdings waren diese verspäteten Dekojahre dann auch Jahre in denen der Sommer nahtlos in den Herbst übergegangen ist. Da fehlt mir dann der Herbst mit glühenden Landschaften, bunten Blättern, Nebel und langsam sinkende Temperaturen um mich einzustimmen. In diesem Jahr war das anders. Es gab endlich mal wieder einen Herbst. Ok, dafür keinen richtigen Sommer, aber das ist nun mal unser Schicksal im Nordosten Deutschlands.
Der Totensonntag ist vorbei und ich habe fleissig meine Kisten rausgekramt, aber wieder einmal habe ich vergessen Kerzen zu kaufen und nun erstmal die gebrauchten Kerzen vom letzten Jahr auf mein Adventsdingsbums gesteckt. Natürlich auch die Orangenscheiben vom letzten Jahr genommen, worauf ich prompt einen Tadel von meiner Freundin bekam „na die Orangenscheiben sehen aber nicht mehr schon aus“ , dabei pickte sie mit spitzen Fingern eine aus dem Adventsgedöhns, hielt sie hoch und verzog das Gesicht und zeigte mt der anderen Hand auf eine vertrocknete Apfelscheibe. Ein verächtliches grinsen konnte sie sich nicht verknefen. Danke Petra, ich habe verstanden. 🙂
Memo an mich: Kerzen, Orangen- und Apfelscheiben kaufen.
Ein Dekostück liegt mir wie immer aber sehr am Herzen. Der alte Schlitten von meinem Papa und die Krippe, die mir meine Mama einst schenkte.
Beides ist schon sehr in die Jahre gekommen, aber das sind mir die wichtigsten Stücke für die Weihnachtszeit.
Der Schlitten dürfte so in etwa Baujahr 1928 / 1931 sein. Ich habe sogar noch ein Foto, auf dem mein Papa stolz im Alter von vielleicht 8 Jahren auf seinem Schlitten posiert. Da tippe ich mal auf ca. 1936.
Wie ich auch schon an anderer Stelle schrieb, war auch ich irgendwann alt genug für einen Schlitten. Hoffnungsvoll stellte ich mir als Kind so einen schicken neuen Schlitten vor. In Bunt oder zumindest mit einem bunten Stoffsitz oder so.
Aber mein Vater fuhr zur Oma, holte aus dem Keller seinen alten Schlitten, knüpperte vorne eine grellgelbe Wäscheleine aus Plastik ran. Voilà, Schlitten fertig!
Erst fand ich das toll, aber auf dem Weg zum Rodelberg war dann schon der Unterschied zu merken, denn das waren 2,2 km /25 Min Fußmarsch. Mein Schlitten war größer als die modernen Schlitten, er war aber auch schwerer, aus gutem Holz und nicht überall konnte man ihn ziehen weil der Schnee geräumt war.
Doch auch nörgeln und zetern half nicht, die Eltern sagten das ich froh sein soll, so einen schönen stablien Schlitten zu haben und nicht so einen modernen Murks.
Damit sollten sie im Rückblick Recht behalten, denn wenn andere moderne Schlitten schon als Brennholz endeten, raste meiner noch immer mit 2 und 3 Kindern den Rodelberg, Denkmal des 17.Juni, am Jenbacher Weg in Berlin-Lichterfelde runter und verzieh mir so manchen Stein und Holzstapel gegen den ich gebrettert bin.
Nun hat der Schlitten knappe 90 Jahre auf dem Buckel, Wind und Wetter getrotzt, den 2.Weltkrieg, uns Kinder und ein zeitweise trauriges Dasein im Keller überstanden.
Zeit für ein warmes Zuhause und einen Ehrenplatz im Wohnzimmer zur Weihnachtszeit.
Dort ziert er nun jedes Jahr Weihnachten das Wohnzimmer, zusammen mit der Krippe, die meine Mama mir einst schenkte und den wunderschönen 3 Weihnachtssternen die meine Kindheit begleitet haben.
Wie ist es bei Euch?
Habt Ihr auch Dinge, die gerade zur Weihnachtszeit nicht fehlen dürfen und die dazugehören und ein klein wenig Nostalgie und Kindheit zurückholen?
Ich wünsche Euch allen eine wunderschöne Adventszeit, lasst Euch nicht stressen, genießt die Zeit mit Euren Lieben.
Liebe Grüße
Eure Ilka