Jawbone Up 4 .. ein Coach mit Macken
Update:
Dieser Bericht ist zwar schon ein paar Monate alt, aber die Kriterien für ein Fitness-Tracker/Armband haben sich nicht geändert, zumal nun die Entscheidung ansteht welches Fitnessarmband ich mir jetzt kaufe. So wirklich leicht ist das nämlich nicht, zumal man nun auf noch mehr Details achtet und noch ein wenig anspruchsvoller geworden ist.
Will ich wieder auf das Feature „wasserfest“ verzichten? Nein!
Was kommt gar nicht in Frage? Ganz klar, ein Fitnessarmband ohne auswechselbares Armband!
Und eine fest verschließbare Schnalle muss es haben…
Wie alles anfing ….
Nachdem ich mich über den Jawbone-Support geärgert habe, war das gleich nun ein Anlass über meine Erfahrung mit dem Jawbone Up4 twistet black zu berichten.
Mit Begeisterung trug ich mein geliebtes Up4 fast 1 Jahr, doch dann passierte der Supergau und mein Jawbone Up3 starb an meinem Arm, nach nicht mal 10 Monaten Benutzung.
Lange habe ich mich damals durch das Internet gewühlt, alle möglichen Berichte & Tests über Fitnesstracker gelesen, aber bin aus den verschiedensten Gründen immer wieder bei dem Jawbone Up4 gelandet, musste sogar lange darauf warten, weil Jawbone nicht den versprochenen Erscheinungstermin halten konnte und sich die ganze Sache Monate hinzog.
Aber fangen wir mal vorne an……….
Meine Bedingungen an einen neuen Fitness-Tracker waren :
- Schlicht und nicht so klobig
- iPhone-kompatibel
- Puls überwachen – ohne Brustgurt
- Schlaf überwachen
- Schritte zählen
- Kalorienverbrauch
Wasserfest(das hat Jawbone leider nicht hinbekommen, daher die monatelangen Verzögerungen)- sportliche Aktivitäten speichern und auswerten
Bis auf „Wasserfest“ kann mein Jawbone alles und macht es auch recht gut! Für das Armband, bzw die Daten und die Auswertungen muss man sich die App „UP“ runterladen, da diese die Daten des Armbandes verarbeitet. Armand über Bluetooth mit der App verbinden, schnell registriert, ein paar Einstellungen vorgenommen und schon kann es losgehen.
Die App ist intuitiv benutzbar, aber ein paar Features haben mich dann durch Zufall erst Tage später nach und nach überrascht. Da hätte mir eine Bedienungsanleitung schon Freunde gemacht, aber Jawbone sah es scheinbar anders und setzte auf den Überraschungseffekt.
Das Armband wird über ein mitgeliefertes sehr kurzes USB-Kabel geladen, an dem das Armband magnetisch angedockt wird. Das Aufladen geht leicht und recht fix, aber meist braucht es ein paar mal ruckeln, bis es richtig auf dem Magneten angedockt ist.
Die versprochene Woche hält das Armband bei mir nicht wirklich, aber 4-5 Tage hält er auf jeden Fall.
Mein persönlicher Coach ?
Ja, das ist mein Jawbone geworden für mich. Ich liebe es wirklich und habe mich grausam doll daran gewöhnt.
Zum einen lernt Dein „Coach“ Dich kennen, je mehr Du das Armband trägt, desto mehr Informationen sammelt das Armband und gibt dann mit der Zeit immer wertvollere Tipps. Oder „schimpft“ 🙂
Es ist ja nicht so, dass man nicht selber weiss das man viel trinken, oder sich bewegen soll, aber für fitnessscheue Menschen wie mich, die grundsätzlich zuwenig trinken, Joggen & Walken gerne zu häufig verschieben, oder ignorieren wie man zu besserem Schlaf kommt uvm., ist das immer ein gutes Gefühl wenn man so dezent „ermahnt“ wird, zumal die Aufforderungen nicht zu massiv und wirklich hilfreich sind.
Mir hilft das enorm und ich habe große Fortschritte gemacht, seitdem mein Coach mein ständiger Begleiter ist.
Es macht einfach Spaß! Ich schäme mich zu sagen, dass ich mich wie ein Kind freue wenn mein Armband mich lobt. Ok, vielleicht sollte ich damit zum Arzt gehen, aber solange es mich unterstützt und mir hilft, trage ich diese Macke mit Würde.
Woher kennt das Jawbone meine Ziele?
Die Ziele legt man sich in den meisten Bereichen selber fest. Wieviele Schritte pro Tag habe ich als Ziel, wo soll das Gewicht hin usw.
Zusätzlich kann man Aktivitäten manuell eingeben, wie gehen, rennen, gewichtheben usw,
Die App ermittelt dann aus den Informationen und getaner Aktivität automatisch den Kalorienverbrauch, was ich sehr hilfreich finde.
Zusätzlich weiss man dann, ob man sich heute mal ein Leckerchen erlauben darf, oder ob man einfach stolz ist mehr Kalorien verbrannt zu haben, als man gemusst hätte.
Ein nettes Feature ist auch der Smartalarm
Möchte ich mit Smartalarm geweckt werden? In dem Fall hat man die Möglichkeit eine Zeitspanne anzugeben, wieviel vor und nach der gewünschten Zeit das Armband mit dem wecken starten soll. Es wählt dann einen Zeitpunkt zum wecken, in dem man sich nicht in der tiefsten Schlafphase befindet. Wenn allerdings weit und breit kein günstiger Zeitpunkt zum wecken in Sicht ist, nutzt er die eingestellte Weckzeit.
Das wecken geschieht durch ein vibrieren, so das der Partner nicht gleich mitgeweckt wird. Das funktioniert gut, aber ob ich mich alleine auf das Band verlassen würde wenn ich pünktlich auf der Arbeit sein müsste ? Ich glaube nicht. Für mich ist es allerdings perfekt.
Wie misst das Up4 die Herzfrequenz?
Das Up3/4 besitzt Bioimpedanz-Sensoren, die die elektrische Spannungen in der Haut messen.
Sie messen den ganzen Tag über in regelmäßigen Abständen die passive Herzfrequenz.
Die App besitzt einen „Monitor“, an dem man sehen kann, wann und wie hoch die Herzfrequenz war.
Ich habe es mal mit dem Blutdruckmessgerät vergleichen und es scheint doch eine halbwegs realistische Messung zu sein, was mich persönlich beruhigt.
Schlaf überwachen?
Das Up4 zeichnet denSchlaf automatisch auf und misst dabei die verschiedenen Schlafphasen. Tief-, Leicht- und REM-Schlaf und gibt das nach der Synchronisierung auf dem Monitor der App wieder.
Er zeigt minutengenau an, wann, wie oft und wie lange man sich in einer dieser Phasen befunden hat. So ein Armband ist natürlich kein professionelles Schlaflabor, aber man lern doch einige interessante Dinge über seinen Schlaf kennen.
Tragekomfort
Das Silikonarmband sieht schön schlicht aus und trägt sich angenehm weich, weil es sehr geschmeidig ist. Ich habe es aus taktischen Gründen in schwarz genommen, weil ich Sorge hatte das ein weises Armband im laufe der Zeit nicht mehr sauber wird.
Das schwarze Band sieht eigentlich nach fast einem Jahr tragen wirklich noch ganz gut aus …..von oben gesehen!
Die Innenseite hingegen fängt langsam zu reissen an, ich hoffe das es nicht schlimmer wird.
Eine Stelle die in den Verschluß übergeht, würde ich erst recht bemängeln, da es schräg weggerubbelt ist (siehe Foto).OK, eigentlich normal, aber da kommt zum tragen, dass man das Armband bei dem Jabowne UP3 nicht wechseln kann, was für mich auch ein klarer Minuspunkt ist.
Am festen Teil, also der Oberseite des Armbandes haben sich durch das tägliche tragen die Kanten farblich leicht abgeschlagen, was auch nicht schön ist und wahrscheinlich nach ein paar weiteren Monaten auch optisch nicht mehr tragbar.
An der Unterseite, dort wo das Ladegerät andockt, ist der Lack in kleinen Löchern abgeplatzt. Also das magnetische andocken vom eigenen Ladegerät sollte es eigentlich schon länger als ein knappes Jahr durchhalten.
Kalorienzähler
Mir kommt besonders die Funktion entgegen, dass man seine zu sich genommenen Kalorien einfach mit protokollieren kann, ohne viel Aufhebens.
Zum einen hat die App einen Barcode-Scanner mit dem man fix die Lebensmittel erfassen kann, die „fertig“ sind (also alles gekaufte von Mineralwasser bis zum Schokoriegel) und die verzehrte Menge einstellen kann.
Gut, es ist nun nicht 100% genau, aber ehrlich, es kommt ja auf 20 Kalorien mehr oder weniger nicht an. Das gleicht sich irgendwie auch aus.
Was mir besonders gut gefällt, dass es sogar eine Restaurant- / Geschäfteliste gibt, d.h. sündigt man bei McDonalds, ist es ganz einfach schnell den Big Mac zu bestätigen, oder isst man brav beim Blockhouse sein Steak mit Salat, ein Klick, fertig.
Natürlich kann man auch eigene Lebensmittel hinzufügen und abspeichern.
Wasserdicht?
Jein! Hingegen der ersten Ankündigungen im Jahr 2014 / 2015 haben sie es nicht geschafft das Armband Wassersporttauglich zu machen. Dadurch gab es auch monatelange Lieferverzögerungen und sie mussten zurückrudern.
Es wird versprochen dass es der Dusche, dem Regen usw standhält, man es aber zum schwimmen und tauchen abnehmen sollte.
Kein Regenguss konnte meinem Armband bisher etwas anhaben, aber ich habe mich nicht unter die Dusche und schon gar nicht in den Pool getraut.
OK, kann ich mit leben, aber für den aktiven Wassersportler ist das natürlich dann unbrauchbar. Gerade schwimmen steht auch öfter auf meinem Plan und das hat mich schon geärgert, dass man es gerade dabei abnehmen muss.
Warum musste ich den Support kontaktieren?
Weil der Verschluss am Armband eine einzige Katastrophe ist. Es hakt sich unbemerkt auf und fällt runter. Bisher war es mir nur immer hier zuhause abhanden gekommen, aber neulich war der Tag wo es dann komplett verschwunden war.
Und nun ?
Also gleich mal die Ortungsfunktion der App, aber die Enttäuschung war groß, denn das ging nicht, weil es dazu Bluetooth benötigt und das kann bekanntlich nicht mehr als ein paar Meter überbrücken (Merke: Bluetooth ist nunmal nicht GPS)
Also ist es nur etwas um mal im Haus zu suchen, falls man es verlegt hat – was andererseits eigentlich nicht vorkommt, da man es täglich Tag & Nacht an sich trägt.
Zumal es dann auch nur anzeigt das es im Haus ist, aber das zeigt es auch an, wenn es die Verbindung verloren hat, da es die letzte gespeicherte Position angibt.
Also irgendwie unbrauchbar dieses Feature.
Auch den Weg ablaufen den man draussen gegangen ist, bringt nichts, denn wenn das Armband ausser Reichweite ist und die Bluetooth-Verbindung verliert, meldet es sich komplett ab. Also keine Chance es wiederzufinden.
Im meiner Ungehaltenheit über diesen Verschluss bei einem Fitnesstracker, der im Dezember 2015 immerhin noch 150,- € gekostet hat, wollte ich mich bitterlich bei Jawbone beschweren und stiess gleich auf eine Seite bei Jawbone, die groß damit wirbt das sie jedem Kunden der dieses Armband hat einen Sicherungsverschluss kostenlos zuschickt.
Ach ist ja fein !
Und warum werden registrierte Kunden nicht einfach mal per Mail darüber informiert, wenn das Problem und die Lösung bekannt sind ? Das dürfte ja nicht zuviel verlangt sein.
Lange Rede, kurzer Sinn, ich habe mein Armband an dem Tag noch wiedergefunden, weil ich anhand der letzten Synchronisation zwischen Armband und App (Uhrzeit) nachvollziehen konnte wo ich zu der Zeit gerade gewesen bin.
Auf meine Supportanfrage, dass ich bitte so einen Sicherheitsverschluß haben möchte, hat mir Jawbone bis heute nicht geantwortet. Ich bekam nur die Bestätigung und eine Ticket-Nummer. Nach 3 Wochen habe ich den Support erneut angeschrieben. Keine Reaktion! Bis heute nicht.
Dann habe ich wiederholt versucht über die Jawbone-Seite den Sicherheitsclip zu bestellen, aber das ist nicht möglich, weil ich angeblich kein Gerät registriert habe. Will man aber das Armband wieder registrieren, geht das nicht, weil man nur JAM-Boxen u.ä. registrieren kann. Geht man auf „Where`s my device ?“ kommt man wieder nur auf JAM-Boxen.
Also das ist kein Support! Sorry, Jungs, das geht aber besser!
Im Internet las ich dann den Tipp, den Verschluss mit einem O-Ring zu sichern. Zum Glück hatte mein Mann eine Bauhaus-Box mit O-Ringen in verschiedenen Größen. Man muss sich nur zu helfen wissen!
Mein Fazit
Also insgesamt ist mein Fazit das es für mich ein wirklich guter Tracker ist, doch die Verarbeitung lässt zu wünschen übrig und wenn man Funktionen anbietet mit der App, so sollten sie auch sinnvoll funktionieren.
Auch der Support sollte, auch wenn das Produkt nicht mehr hergestellt wird, wenigstens bis zum Ende der Garantiezeit gehen.
Mittlerweile würde ich ihn mir nicht noch einmal kaufen, weil die Macken die sich nach nicht einmal einem Jahr einstellen wirklich unschön sind.
Das mit der unsicheren Schnalle wiegt bei mir so schwer, besonders weil das Problem bekannt ist, es eine Lösung gibt, der Support aber nicht die registrierten Kunden informiert.
Auch heute kommt man an die Info der Sicherheitsschnalle nur über die Hintertür, aber man kann es irgendwie nicht bestellen und der Support antwortet einfach nicht und man auch nicht in den registrierten Bereich kommt, obwohl alles registriert ist. Sowas ist ein NoGo!
NACHTRAG :
Ja und nun muss ich den Bericht leider noch ergänzen. Schon oben berichtete ich über die eingerissenen Stellen an der Innenseite des Armbandes.
Als ich vorgestern meinen Arm hob, flog mir irgendwas in den Ausschnitt. Ein Sensor !
Ich nahm erstaunt das Armband ab und richtig : Ein Sensor war komplett aus dem Gummi gefallen, logisch das Kabelchen abgerissen.
Nun piepst das Armband morgens um 7 kläglich vor in seiner Kiste vor sich hin.
[youtube https://youtu.be/DH88HK2MezA]
Heute, nach nicht mal 1 Jahr (ich bekam es 2015 Zu Weihnachten) , im November 2016 habe ich es in das Geschäft zurückgebracht und sie senden das nun an Jawbone ein.
Der Verkäufer versicherte mir, dass ich auf keinen Fall etwas falsch gemacht habe.
Nach 14 Tagen rief mich der Händler an, ich könne mein Armband abholen. Erst freute ich mich riesig, weil Jawbone das einfach ein neues Armband geschickt hat. Das ist ja toll, dachte ich. Die Ernüchterung kam beim auspacken, denn es war blau. BLAU!
Hey, ich HASSE blau. Warum gerade blau? Warum ich?
Die Verkäuferin sagte, dass ich das nehmen muss, oder auch sein lassen kann, denn Jawbone macht keine Armbänder mehr, Produktion ist eingestellt und nach dem Motto „Friss oder stirb“ kann ich nun mit dem blauen Armband rumlaufen, oder es lassen. Die verschicken nun die letzten Armbänder, die sie wohl auf Halde haben – so wurde es mir erklärt – und das war`s.
Wenn ich heute – im Juni 2017 sehe, dass immer noch Restbestände des Jawbone UP verkauft werden, hätten sie mich vor einem halben Jahr wenigstens fragen können, welche Farbe ich möchte, wenn schwarz nicht mehr lieferbar ist.
Nach nun einem halben Jahr, kann ich einfach dieses blaue Ding an meinem Arm nicht mehr sehen. Es macht mir nicht einmal mehr Freude es wirklich auszunutzen, weil das Blau mich wie ein Monster anstarrt. 🙂
Ich trage es, weil ich gelobt werden will und weil ich einfach Schritte, Kalorien und Herzfrequenz wissen muss (denn mein Gewichts- und Fitnessziel ist noch lange nicht erreicht), aber ich möchte ein neues!
Ich lese und vergleiche, lese und vergleiche, lese und vergleiche…..puh.. nicht einfach. Meine Favoriten sind momentan das Polar A360, bzw A370 (wasserfest) und das Fitbit Alta HR (nicht wasserfest 😒 )Naja, noch funktioniert mein Jawbone.. ich werde Euch berichten, welches endgültig mein Herz erobern konnte ❤️
Ich hatte auch mal das Jawbone, ich glaube das erste (?!). Nach dem mir das Ding zum dritten mal innerhalb der Garantiezeit kaputt gegangen ist, hatte ich keine Lust mehr den Support zu kontaktieren.
Seit April habe ich das Mi-Band 2 und finde es um Längen besser.